Die „German EU Digital Identity Wallet Prototype Innovation Challenge“, ein bedeutender Innovationswettbewerb, geht in die nächste Runde. In dieser Phase wurden vier internationale EUDI-wallet Finalisten ausgewählt, die ihre Prototypen für eine digitale Identitäts-Wallet weiterentwickeln sollen. Die Bundesagentur für Sprunginnovationen (SPRIND) führt diesen Wettbewerb in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI) durch. Ziel des Projekts ist es, ein Konzept für die deutsche Umsetzung der Europäischen Digitalen Identität (EUDI) zu entwickeln, das eine standardisierte und sichere digitale Identifikation ermöglicht.
Verlängerung der Herausforderung: Drei Monate mehr Zeit für die EUDI-Wallet Finalisten
Ursprünglich war die dritte Phase des Wettbewerbs für November 2024 bis Juni 2025 geplant. Nun wurde der Zeitraum jedoch bis zum 30. September 2025 verlängert. Diese Verlängerung gibt den Teams mehr Zeit, ihre Konzepte zu verfeinern und die Funktionen ihrer Prototypen weiter auszubauen, um die digitale Identität der Zukunft zu gestalten. In der dritten Phase müssen die Teams ihre Wallet-Prototypen um neue Funktionen erweitern, darunter pseudonyme Logins, qualifizierte elektronische Signaturen und eine starke Kunden-Authentifizierung (SCA).
Die EUDI-Wallet Finalisten: Wer hat es in die letzte Runde geschafft?
Im Rahmen dieses Innovationswettbewerbs haben sich insgesamt vier Teams für die finale Stufe qualifiziert. Zwei dieser Teams haben eine Förderung erhalten, um ihre Prototypen weiterzuentwickeln:
- Animo Solutions (Niederlande)
- Ubique Innovation (Schweiz)
Diese Teams erhalten jeweils bis zu 1.050.000 Euro an Unterstützung, um ihre Lösungen weiter zu optimieren und mit der Infrastruktur der digitalen Identität in Deutschland zu integrieren. In den ersten beiden Phasen des Wettbewerbs konnten die Teams bereits bis zu 600.000 Euro erhalten, was die Bedeutung dieses Projekts unterstreicht.
Neben diesen geförderten Teams haben sich zwei weitere Teams als EUDI-Wallet Finalisten qualifiziert, die jedoch ohne finanzielle Unterstützung auskommen müssen:
- Lissi GmbH
- WWWallet (GUnet – Greek Universities Network, SUNET, Yubico)
Diese Teams arbeiten ebenfalls an der Entwicklung von EUDI-Wallet-Prototypen und bringen ihre innovativen Konzepte ein, die ohne zusätzliche Förderung weiter getestet und evaluiert werden.
Wichtige Funktionen der digitalen Identitäts-Wallet
Die Hauptaufgabe in der dritten Phase des Wettbewerbs ist die Erweiterung der Wallet-Prototypen um zentrale Funktionen:
- Pseudonymisierte Logins: Nutzer können sich anonym und sicher in verschiedenen digitalen Diensten anmelden. Die Grundlage dafür ist die WebAuthn-Technologie, die ein sicheres und benutzerfreundliches Login ermöglicht.
- Qualifizierte elektronische Signaturen: Mit der digitalen Wallet sollen Nutzer in der Lage sein, rechtsverbindliche digitale Unterschriften zu leisten. Dies könnte die Verwaltung von Verträgen, Behördengängen und anderen wichtigen Dokumenten revolutionieren.
- Starke Kunden-Authentifizierung (SCA): Um die Sicherheit weiter zu erhöhen, wird eine starke Authentifizierungsmethode in die Wallet integriert. Dies stellt sicher, dass nur der berechtigte Nutzer Zugriff auf seine digitalen Identifikationsdaten hat.
Die Rolle des Bundesministeriums und die eIDAS-Verordnung
Die Entwicklung der Europäischen Digitalen Identität erfolgt im Einklang mit der eIDAS-Verordnung (EU-Verordnung 2024/1183), die die Grundlage für die elektronische Identifikation und den Austausch von digitalen Nachweisen in Europa legt. In Deutschland wird die Umsetzung dieser Verordnung durch den Architektur- und Konsultationsprozess für EUDI-Wallets begleitet, um eine nahtlose Integration in die bestehende Infrastruktur zu gewährleisten.
SPRIND, die Bundesagentur für Sprunginnovationen, arbeitet eng mit dem Bundesministerium des Innern zusammen, um sicherzustellen, dass die entwickelten Wallet-Prototypen den hohen Anforderungen der eIDAS-Verordnung entsprechen und in Zukunft eine breite Nutzung finden können.
Fazit: Eine wichtige Etappe für die digitale Zukunft
Die Erweiterung der „German EU Digital Identity Wallet Prototype Innovation Challenge“ und die Fortschritte der EUDI- Wallet Finalisten in der letzten Phase markiert einen bedeutenden Schritt hin zu einer sicheren und benutzerfreundlichen digitalen Identität in Europa. Die digitale Identitäts-Wallet wird nicht nur für den sicheren Online-Zugang zu staatlichen Dienstleistungen und behördlichen Dokumenten genutzt werden können, sondern auch als Grundlage für viele weitere Anwendungen dienen, die den digitalen Alltag erleichtern.
Es bleibt spannend, wie sich die Prototypen der Finalisten weiterentwickeln werden und wie sie die digitale Identität der Zukunft prägen. Die Verlängerung des Wettbewerbs gibt den Teams die nötige Zeit, ihre Ideen weiter zu verfeinern und auf den neuesten Stand der Technik zu bringen, was die Chancen auf eine erfolgreiche Integration in die europäische Infrastruktur erheblich steigert.