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3 Mythen rund um die EUDI Wallet – und was wirklich dahinter steckt 

Wir räumen mit den drei häufigsten Mythen zur EUDI-Wallet auf.
Lesezeit: 2 Minuten
Inhaltsindex

Die Wallet kommt – und mit ihr einige Mythen

Digitale Identitäten sind längst kein Zukunftsthema mehr. Mit der Einführung der European Digital Identity Wallet (EUDI Wallet) nimmt die EU einen entscheidenden Schritt, um Bürgerinnen und Bürgern eine sichere, vertrauenswürdige und grenzüberschreitend nutzbare Lösung an die Hand zu geben – so wie es die EU Verordnung 2024/1183 (eIDAS 2.0) vorsieht. Doch wie bei jeder großen Innovation kursieren zahlreiche Missverständnisse. Manche basieren auf Halbwahrheiten, andere sind schlicht falsch – und sie sorgen dafür, dass Skepsis und Unsicherheit entstehen. 

Zeit also, drei der häufigsten Mythen genauer unter die Lupe zu nehmen. 

Mythos 1: „Es wird nur eine einzige EU-App geben, die zentral von der Kommission gesteuert wird“ 

Falsch. Die EUDIW ist kein monolithisches Projekt, sondern eine föderale Lösung. Jedes EU-Mitgliedsland wird mindestens eine Wallet bereitstellen. Alle Wallets folgen denselben technischen Standards und sind voll interoperabel – das heißt, sie können EU-weit in gleicher Weise genutzt werden. 

Das bedeutet: Bürgerinnen und Bürger behalten die Wahl, welche Wallet sie verwenden möchten. Die Europäische Kommission gibt den Rahmen vor, entwickelt oder kontrolliert die Apps jedoch nicht direkt. Stattdessen sorgen zertifizierte Anbieter von Vertrauensdiensten dafür, dass Sicherheit und Rechtswirksamkeit gewährleistet sind. 

Mythos 2: „Die Nutzung wird verpflichtend sein“ 

Falsch. Die Wallet ist ein Angebot, kein Zwang. Niemand wird gezwungen, sie zu verwenden. Jede Person entscheidet selbst, ob sie eine EUDIW nutzen, weiterhin auf bestehende nationale eID-Systeme setzen oder gar keine dieser Optionen verwenden möchte. 

Die Wallet soll Mehrwert schaffen: von schnellerer digitaler Identifizierung bis hin zu einem einfacheren Umgang mit digitalen Signaturen oder Nachweisen. Sie erweitert die Möglichkeiten – schränkt sie aber nicht ein. 

Mythos 3: „Mit der Wallet gebe ich meine Privatsphäre preis“ 

Falsch. Genau das Gegenteil ist der Fall. Heute hinterlassen Nutzerinnen und Nutzer bei der Anmeldung auf Plattformen oft weit mehr Daten, als eigentlich nötig sind. Die EUDI Wallet setzt hier auf ein Prinzip der Datenminimierung und Selbstbestimmung

Ein Beispiel: Will ein Dienst nur das Alter prüfen, kann man über die Wallet ausschließlich das Attribut „über 18 Jahre“ freigeben – ohne weitere personenbezogene Details preiszugeben. Zudem sind Wallet-Anbieter verpflichtet, keinen Einblick in Nutzungsdaten oder persönliche Informationen zu nehmen. 

Die Wallet stärkt somit digitale Souveränität und macht Profiling durch Dritte deutlich schwerer. 

Fazit: Vertrauen ist der Schlüssel 

Die EUDI Wallet wird ein entscheidendes Werkzeug für die digitale Transformation in Europa sein. Sie räumt mit alten Hürden auf, schafft mehr Wahlmöglichkeiten und stärkt die Kontrolle über persönliche Daten. Entscheidend für den Erfolg ist, dass Bürgerinnen und Bürger den Wallets vertrauen können – und genau hier spielen qualifizierte Vertrauensdiensteanbieter eine Schlüsselrolle. 

Mit langjähriger Erfahrung in digitalen Identitäten und elektronischen Signaturen tragen sie dazu bei, dass die Wallets nicht nur technisch einwandfrei, sondern auch rechtsgültig und zukunftssicher sind. 

So entsteht eine Lösung, die weit mehr ist als nur ein „digitaler Ausweis“ – sie ist ein Baustein für ein souveränes digitales Europa

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