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Digitaler Hotel-Check-in: Was sich 2025 für deutsche Reisende ändert 

Ab dem 1. Januar 2025 müssen deutsche Staatsbürger:innen beim Hotel-Check-in in keinen Meldeschein mehr ausfüllen oder unterschreiben.
Lesezeit: 2 Minuten
Inhaltsindex

Ab dem 1. Januar 2025 tritt eine bedeutende Änderung im deutschen Melderecht in Kraft: Deutsche Staatsbürger:innen müssen beim Hotel-Check-in in keinen Meldeschein mehr ausfüllen oder unterschreiben. Diese Erleichterung geht auf das Vierte Bürokratieentlastungsgesetz zurück, das am 18. Oktober 2024 im Bundesrat beschlossen wurde. 

Für die Hotellerie bedeutet dies weniger Verwaltungsaufwand und eine Vereinfachung der Abläufe. Doch was genau ändert sich, und welche Rolle spielen digitale Identitätsnachweise und Vertrauensdienste in diesem neuen Szenario? Als qualifizierter Vertrauensdienstleister werfen wir einen Blick auf die neuen Regelungen und deren Auswirkungen. 

Meldeschein entfällt – aber nicht die Datenerhebung 

Konkret entfällt für deutsche Hotelgäste die Verpflichtung, ihre Daten in einem Meldeschein zu hinterlegen und diesen zu unterschreiben. Damit entfällt auch die bisherige Alternative eines elektronischen Meldescheins. 

Wichtig: Hotels sind weiterhin berechtigt, die Daten ihrer Gäste zu erheben – allerdings nicht mehr aus melderechtlichen Gründen, sondern auf Basis des Hotelaufnahmevertrags. Die Erfassung von Name, Adresse und gegebenenfalls weiteren Daten bleibt somit zulässig und notwendig, um den Vertrag ordnungsgemäß zu erfüllen. 

Digitale Identitätsnachweise als Chance für die Hotellerie 

Auch wenn kein gesetzlicher Zwang zur Identitätsprüfung für deutsche Staatsbürger:innen besteht, können Hotels weiterhin einen Nachweis verlangen, insbesondere zur Abwicklung von Zahlungen oder aus sicherheitsrelevanten Erwägungen. Hier bieten digitale Identitätsnachweise und vertrauenswürdige elektronische Signaturen eine innovative und sichere Alternative. 

Vorteile der digitalen Identitätsprüfung: 

Effizienz: Schnellere Check-in-Prozesse durch nahtlose digitale Identitätsprüfung 

Sicherheit: Reduziertes Betrugsrisiko durch gesicherte digitale Identitäten 

Komfort: Bequemere Abläufe für Gäste, insbesondere bei Online- oder Self-Check-in-Optionen 

Als Vertrauensdienstleister unterstützen wir Unternehmen dabei, rechtswirrksame digitale Identitätsprüfungen und Signaturen in ihre Prozesse zu integrieren – auch für den Hotel-Check-in. 

Vertragsrechtliche und sicherheitsrelevante Aspekte 

Neben der Abwicklung der Übernachtungskosten kann die Speicherung der Gästedaten auch nachträglich von Bedeutung sein. Beispielsweise kann erst nach der Abreise festgestellt werden, ob noch offene Forderungen bestehen – etwa durch nicht beglichene Minibar-Rechnungen oder Beschädigungen im Zimmer. Ohne gespeicherte Kontaktdaten wäre eine nachträgliche Rechnungstellung erheblich erschwert. 

Auch sicherheitsrelevante Aspekte spielen weiterhin eine Rolle. Die Polizei oder andere Behörden könnten im Rahmen von Ermittlungen auf die Identität von Hotelgästen angewiesen sein. Eine digitale und revisionssichere Erfassung der Gästedaten kann hierbei helfen, die relevanten Informationen effizient bereitzustellen. 

Einchecken unter falschem Namen: Eine Ordnungswidrigkeit 

Trotz der Vereinfachung der Meldepflicht bleibt das Einchecken unter falschem Namen natürlich verboten. Laut dem Hotelverband Deutschland (IHA) stellt dies einen klaren Verstoß gegen das Bundesmeldegesetz dar und kann mit einem Bußgeld von bis zu 1.000 Euro geahndet werden. Hotels sind daher gut beraten, auf vertrauenswürdige digitale Identitätsnachweise zu setzen, um solche Fälle zu vermeiden. 

Ausblick: Ausweitung auf EU-Bürger:innen? 

Ein möglicher nächster Schritt wäre die Ausweitung dieser Regelung auf EU-Bürger:innen. Da Reisen innerhalb der EU sehr beliebt sind und viele Europäer:innen gerne andere EU-Länder bereisen, könnte eine einheitliche digitale Lösung die Hotelprozesse weiter vereinfachen. Eine europaweite Harmonisierung der digitalen Identitätsnachweise würde nicht nur den bürokratischen Aufwand weiter reduzieren, sondern auch die Sicherheit und Effizienz des Hotel-Check-ins verbessern. 

Dazu könnten beispielsweise EU-weite Standards für digitale Identitäten und elektronische Signaturen beitragen, wie sie bereits im Rahmen der eIDAS-Verordnung diskutiert werden. Die Einführung eines grenzübergreifenden digitalen Identifikationssystems könnte somit die Zukunft des Hotel-Check-ins revolutionieren und eine noch reibungslosere Erfahrung für Gäste und Hoteliers ermöglichen. 

Fazit: Digitalisierung als Treiber für die Hotellerie 

Die Abschaffung der Meldepflicht für deutsche Staatsbürger:innen ist ein wichtiger Schritt zur Bürokratieentlastung in der Hotellerie. Gleichzeitig bietet die Digitalisierung enorme Chancen, den Check-in-Prozess noch effizienter, sicherer und komfortabler zu gestalten. Als Vertrauensdienstleister unterstützen wir Hotels dabei, innovative Lösungen zur digitalen Identitätsprüfung und rechtsgültigen Signaturen zu implementieren. 

Der digitale Hotel-Check-in ist damit nicht nur eine Erleichterung für die Gäste, sondern auch ein wichtiger Schritt in Richtung einer modernen und sicheren Hotellerie. 

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