Cyberangriffe gewinnen immer mehr an Häufigkeit und Raffinesse – umso wichtiger ist der Schutz unserer digitalen Identitäten. Ein wirksames Werkzeug, um die Sicherheit zu erhöhen, ist die Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA). In diesem Artikel beleuchten wir, was MFA ist, wie sie funktioniert und welchen Nutzen sie für Unternehmen und Privatpersonen bietet. Außerdem gehen wir darauf ein, warum MFA bei der Verwendung einer fortgeschrittenen elektronischen Signatur (FES) unerlässlich ist.
Was ist Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA)?
Die Multi-Faktor-Authentifizierung ist ein Sicherheitsverfahren, das mehrere unabhängige Faktoren kombiniert, um die Identität eines Benutzers zu bestätigen. Sie basiert auf dem Prinzip „etwas, das Sie wissen, etwas, das Sie haben, und etwas, das Sie sind“:
- Wissen: Ein Passwort oder eine PIN.
- Besitz: Ein physisches Gerät wie ein Smartphone oder ein Sicherheits-Token.
- Eigenschaft: Biometrische Merkmale wie Fingerabdrücke oder Gesichtserkennung.
Im Gegensatz zur traditionellen Ein-Faktor-Authentifizierung, bei der nur ein Passwort verwendet wird, fügt MFA eine oder mehrere zusätzliche Schutzschichten hinzu. Dies macht es Angreifern erheblich schwieriger, unbefugt auf sensible Daten oder Systeme zuzugreifen.
MFA und die fortgeschrittene elektronische Signatur (FES)
Eine fortgeschrittene elektronische Signatur (FES) gemäß der eIDAS-Verordnung setzt eine eindeutige Verknüpfung zwischen der Signatur und dem Unterzeichner voraus. Um diese Sicherheit zu gewährleisten, ist eine zuverlässige Authentifizierung des Unterzeichners notwendig – hier kommt MFA ins Spiel.
Bei der FES stellt die MFA sicher, dass nur die autorisierte Person Zugriff auf das Signaturverfahren hat und eine rechtsgültige Signatur ausführen kann. Dies kann beispielsweise durch die Kombination eines Passworts (Wissen) und einer Authentifizierungs-App (Besitz) erfolgen. Für Unternehmen, die mit sensiblen Dokumenten arbeiten, ist die Integration von MFA in Signaturprozesse daher ein zentraler Bestandteil der digitalen Sicherheit.
Warum ist Multi-Faktor-Authentifizierung so wichtig?
Die Zahl der Datenlecks und Phishing-Angriffe nimmt weltweit zu. Dabei ist der Diebstahl von Passwörtern eine der häufigsten Methoden, mit denen Hacker Zugang zu geschützten Konten erlangen. Allein ein starkes Passwort reicht oft nicht aus, um diese Angriffe abzuwehren. Mit MFA erhalten Benutzer:innen eine zusätzliche Verteidigungslinie: Selbst wenn ein Passwort kompromittiert wird, ist der Zugang ohne die zusätzlichen Faktoren nahezu unmöglich.
Vorteile der Multi-Faktor-Authentifizierung
1. Erhöhte Sicherheit
Durch die Kombination mehrerer Faktoren wird es Cyberkriminellen erheblich erschwert, Zugang zu geschützten Ressourcen zu erhalten.
2. Schutz vor Identitätsdiebstahl
MFA reduziert das Risiko, dass Angreifer:innen durch Phishing oder andere Techniken persönliche Daten stehlen.
3. Einhaltung gesetzlicher Vorgaben
Viele Datenschutzgesetze und Branchenstandards – wie die DSGVO, PSD2 oder die Anforderungen der eIDAS-Verordnung – fordern den Einsatz starker Authentifizierungsmethoden.
4. Vertrauen bei Kund:innen und Partnern
Die Implementierung von MFA signalisiert, dass ein Unternehmen Sicherheit ernst nimmt und die Daten seiner Kund:innen schützt.
Einsatzmöglichkeiten von Multi-Faktor-Authentifizierung
MFA kann in einer Vielzahl von Anwendungen eingesetzt werden, darunter:
- Unternehmensnetzwerke: Schutz sensibler interner Daten.
- Elektronische Signaturen: Sicherstellung, dass fortgeschrittene elektronische Signaturen von den richtigen Personen ausgeführt werden.
- Online-Banking: Sicherstellung, dass nur autorisierte Personen Finanztransaktionen durchführen.
- Cloud-Dienste: Schutz von Dateien und Anwendungen vor unbefugtem Zugriff.
- E-Mail-Konten: Verhinderung von Phishing-Angriffen und Datenlecks.
Fazit
In einer Zeit, in der digitale Bedrohungen immer komplexer werden, ist die Multi-Faktor-Authentifizierung ein unverzichtbares Werkzeug, um sensible Daten und Systeme zu schützen. Insbesondere bei der Verwendung von fortgeschrittenen elektronischen Signaturen ist MFA ein essenzieller Bestandteil, um die Identität der Unterzeichnenden sicherzustellen und den gesetzlichen Anforderungen zu entsprechen.