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EUDI Wallet: Deutschland investiert in die digitale Identität der Zukunft 

Mit dem aktuellen Bundeshaushalt wird aus regulatorischer Theorie konkrete Umsetzung.
Lesezeit: 3 Minuten
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Mit Milliardenplanung zur digitalen Identität: Das steckt im Bundeshaushalt 2025 

131 Millionen Euro für 2025, fast eine halbe Milliarde bis 2029: Die Bundesregierung will signifikante Mittel für die Umsetzung der europäischen EUDI Wallet bereitstellen. Für Unternehmen, Verwaltungen und Vertrauensdienste ist das ein starkes Signal. 

Vom regulatorischen Fahrplan zum realen Projekt 

Die europäische eIDAS-2.0-Verordnung verpflichtet alle EU-Mitgliedstaaten zur Einführung interoperabler digitaler Identitäts-Wallets – mit dem Ziel, eine sichere, nutzerzentrierte und grenzüberschreitend einsetzbare Infrastruktur für digitale Nachweise zu schaffen. Deutschland gehört nun zu den ersten Ländern, die diesen politischen Willen mit konkreten Haushaltsmitteln unterfüttern. 

Im Bundeshaushalt 2025 sind nun 131 Millionen Euro für die technische Entwicklung und Umsetzung der EUDI Wallet vorgesehen. Diese Summe ist Teil des neu geschaffenen Sonderfonds „Infrastruktur und Klimaneutralität“ und wird durch langfristige Verpflichtungsermächtigungen ergänzt: Bis 2029 stehen damit insgesamt über 440 Millionen Euro zur Verfügung. 

Planungs- und Investitionssicherheit für den Markt 

Für viele Akteure im digitalen Identitätsökosystem ist diese Entscheidung ein Wendepunkt: 

  • Öffentliche Stellen erhalten endlich die finanziellen Grundlagen, um ihre Systeme auf Wallet-basierte Identitäten vorzubereiten. 
  • Finanzinstitute und Versorgungsunternehmen können mit einer beschleunigten Nachfrage nach qualifizierten digitalen Nachweisen rechnen. 
  • Vertrauensdiensteanbieter wie Namirial sehen sich in ihrer zentralen Rolle bestätigt – als Anbieter rechtskonformer, interoperabler und sicherer digitaler Identitäten. 

Diese Entwicklung schafft Planungs- und Investitionssicherheit. Nicht nur, weil nun Gelder fließen – sondern weil damit auch klare politische Prioritäten gesetzt werden: Die EUDI Wallet ist kein Zukunftsprojekt mehr, sondern Gegenwart. 

Deutschland als Vorreiter – auch für Europa 

Während andere Mitgliedstaaten ihre Strategien noch diskutieren, schafft Deutschland bereits „Fakten auf dem Boden“. Der jetzt vorliegende Haushaltstitel 532 64‑011 („Digitalisierung der Verwaltung: Europäisches digitales Identitätsökosystem / EUDI Wallet“) umfasst: 

  • Systemintegration mit bestehenden eID-Komponenten (z. B. AusweisApp, BundID / künftig DeutschlandID) 
  • Sicherheitszertifizierungen und Konformitätstests gemäß EU-Vorgaben 
  • Interoperabilitätstests mit anderen EU-Wallets im Rahmen der Large Scale Pilots 
  • Backend-Infrastrukturen für die Ausstellung und Verwaltung digitaler Berechtigungen 

Besonders deutlich wird der Fokus auf langfristige Umsetzung und technische Exzellenz durch die Haushaltsformulierung selbst. So heißt es im Entwurf wörtlich: 

„Die Mittel dienen der Entwicklung und Erprobung eines digitalen Identitätsnachweises gemäß der eIDAS-Verordnung (EUDI-Wallet), der Einbindung von Datenquellen zur Umsetzung des Once-Only-Prinzips sowie der Herstellung der Interoperabilität mit anderen europäischen Lösungen.“ (Bundestagsdrucksache 21/500, Seite 1704, Titel 532 64‑011) 

Die Zuständigkeit liegt beim neuen Bundesministerium für Digitales und Staatsmodernisierung (BMDS) unter Leitung von Karsten Wildberger – ein weiteres Zeichen für die politische Relevanz dieses Vorhabens. 

Was heißt das für Vertrauensdiensteanbieter? 

Als Qualifizierter Vertrauensdiensteanbieter bringt Namirial die notwendige Technologie, Erfahrung und Compliance-Expertise mit, um diesen Transformationsprozess mitzugestalten – und aktiv zu unterstützen. 

Wir erwarten: 

  • steigende Nachfrage nach qualifizierten elektronischen Signaturen, Siegeln und Nachweisen im Wallet-Kontext 
  • erhöhte Anforderungen an Interoperabilität und Konformität 
  • wachsenden Bedarf an skalierbaren Lösungen für PID (Personenidentitätsdaten), EAA (Attributnachweise) und PubEAA (öffentliche Nachweise) 

Durch unsere kontinuierliche Beteiligung an europäischen Pilotprojekten und unsere enge Zusammenarbeit mit Behörden und Partnern in ganz Europa sind wir bereit, mit unserer Namirial Wallet Plattform die nächste Entwicklungsphase der digitalen Identität aktiv mitzugestalten. 

Was die Zahlen wirklich bedeuten – politische Planung vs. rechtliche Verbindlichkeit

Der Haushaltstitel 53264-011: „Digitalisierung der Verwaltung: Europäisches digitales Identitätsökosystem / EUDI Wallet“ ist Teil der mittelfristigen Finanzplanung der Bundesregierung – mit klaren politischen Signalen, aber ohne rechtliche Bindung. Die darin vorgesehenen Mittel für den Zeitraum 2026 bis 2029 (über 440 Millionen Euro) sind als Verpflichtungsermächtigungen geplant und unterliegen mehreren Ebenen der Verbindlichkeit:

  • Politisch bindend: Die Kennzahlen binden das Regierungshandeln nach innen und senden gegenüber Parlament, Markt und Öffentlichkeit ein starkes finanzpolitisches Signal.
  • Rechtlich unverbindlich: Der Bundestag kann bei der jährlichen Haushaltsaufstellung abweichen, künftige Kabinette sind nicht an frühere Planungen gebunden. Es handelt sich also um ein zentrales Planungsinstrument, aber kein Gesetz.

Diese Zahlen werden jährlich im Frühjahr (meist März) durch das Bundeskabinett beschlossen und bilden die Grundlage für den Haushaltsentwurf des folgenden Jahres sowie die mittelfristige Finanzplanung. Sie enthalten:

  • Ressortbezogene Ausgabengrenzen
  • Erwartungen zu Steuereinnahmen
  • Projektionen zum Schuldenstand und zur Einhaltung der Schuldenregeln

Kurz gesagt: Die Mittel sind ein starkes politisches Bekenntnis zur EUDI Wallet – ihre tatsächliche Verfügbarkeit hängt jedoch von künftigen Haushaltsverhandlungen, der wirtschaftlichen Entwicklung und dem politischen Willen kommender Regierungsmehrheiten ab. Jeder auf diesen Zahlen basierende Geschäfts- oder Investitionsplan sollte diese Differenzierung klar berücksichtigen.

Fazit: Jetzt ist der Moment zum Handeln 

Mit dem aktuellen Bundeshaushalt wird aus regulatorischer Theorie konkrete Umsetzung. Für alle Organisationen, die mit digitalen Identitäten arbeiten – oder es künftig wollen – ist jetzt der Zeitpunkt gekommen, sich strategisch aufzustellen: 

  • Bestehende Systeme auf Wallet-Fähigkeit prüfen 
  • Vertrauensdienste in die eigene Architektur integrieren 
  • Partnerschaften mit erfahrenen Anbietern wie Namirial etablieren 

Denn eines ist klar: Wer jetzt vorbereitet ist, wird morgen profitieren – nicht nur von einer rechtswirksamen, interoperablen und benutzerfreundlichen Infrastruktur, sondern auch von einem europaweit wachsenden digitalen Vertrauensraum. 

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