Ein Auto verkaufen ist längst mehr als Blech und Benzin. Es geht um Beratung, Erlebnis, Vertrauen – und immer öfter auch um Geschwindigkeit, Effizienz und digitale Services. Die Kundschaft erwartet heute durch die Digitalisierung im Autohaus denselben Komfort bei der Fahrzeuganschaffung, den sie aus dem Onlinehandel gewohnt sind: sofortige Verfügbarkeit, transparente Prozesse und minimale Wartezeiten.
Gleichzeitig kämpfen Autohäuser mit sinkenden Margen, steigendem Personal- und Kostendruck und nicht zuletzt mit den tiefgreifenden Veränderungen durch das Agentur-Modell. Die klassische Rolle des Händlers wird neu definiert, der Spielraum für individuelle Prozesse schrumpft – und Effizienz wird zur Überlebensfrage.
In diesem Spannungsfeld eröffnet die digitale Transformation neue Handlungsspielräume. Besonders die rechtswirksame elektronische Signatur spielt dabei eine Schlüsselrolle: Sie ermöglicht es, papierbasierte Prozesse zu digitalisieren, Abläufe zu beschleunigen und gleichzeitig Rechtskonformität und Dokumentationssicherheit zu gewährleisten.
Als qualifizierter Vertrauensdiensteanbieter unterstützen wir Autohäuser dabei, genau diese Potenziale zu heben – in der Kundenkommunikation ebenso wie intern.
Das Agentur-Modell verändert den Automobilvertrieb grundlegend
Traditionell fungierte das Autohaus als Händler – mit eigenem Warenbestand, eigener Preisgestaltung und voller Verantwortung für Verkauf und Margen. Das Agentur-Modell, das von immer mehr Automobilherstellern eingeführt wird, kehrt dieses Prinzip um: Das Autohaus tritt als Vermittler auf, der Verkauf erfolgt im Namen des Herstellers. Preise und Konditionen sind vorgegeben, das Fahrzeug gehört bis zur Übergabe dem Hersteller (auch Original Equipment Manufacturer, OEM, genannt).
Diese Umstellung erfordert nicht nur neue Prozesse und IT-Systeme, sondern verändert auch die Rolle des Autohauses im Kundenerlebnis. Die persönliche Beratung bleibt entscheidend – aber sie muss schneller, schlanker und digitaler erfolgen.
Weitere Gründe für die Digitalisierung im Autohaus
1. Wachsende Kundenerwartungen
Die Kundschaft erwartet heute digitale, reibungslose Prozesse – vom Vertragsabschluss bis zur Fahrzeugübergabe. Lange Wartezeiten, Papierformulare und nachträgliche Unterschriften gelten zunehmend als unzeitgemäß. Die e-Signatur schafft hier moderne Erlebnisse, die Vertrauen und Zufriedenheit fördern.
2. Wettbewerb um Effizienz und Kostenkontrolle
Autohäuser stehen unter wachsendem wirtschaftlichem Druck. Elektronische Signaturen reduzieren den administrativen Aufwand, senken Prozesskosten und verkürzen Bearbeitungszeiten. So bleiben Ressourcen für die eigentliche Beratung und den Verkauf.
3. Personalmangel und Fachkräftesicherung
Die Branche leidet unter Personalknappheit – insbesondere in der Verwaltung. Digitale Prozesse entlasten bestehende Mitarbeitende und machen das Autohaus als moderner Arbeitgeber attraktiver für neue Talente.
4. Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung dank Digitalisierung im Autohaus
Papierlose Prozesse tragen zur ökologischen Nachhaltigkeit bei, reduzieren Druck- und Versandkosten und ermöglichen eine klimafreundlichere Arbeitsweise – ein Aspekt, der auch für viele Kundinnen und Kunden zunehmend wichtig wird.
5. Compliance und Rechtswirksamkeit
Gerade bei Verträgen mit hoher rechtlicher Relevanz – etwa Leasingverträgen – ist die qualifizierte elektronische Signatur (QES) unerlässlich, um gesetzliche Anforderungen zu erfüllen (denn z.B. Leasingverträge gelten rechtlich als Verbraucherdarlehensverträge nach § 491 ff. BGB). Als qualifizierter Vertrauensdiensteanbieter stellen wir sicher, dass alle Signaturen die höchsten Anforderungen an Beweiskraft, Integrität und Identifizierung erfüllen.
6. Integration in bestehende Systeme
Unsere Lösung lässt sich nahtlos in vorhandene Dealer-Management-Systeme, CRM-Tools oder digitale Vertragsplattformen integrieren – für maximale Effizienz ohne Systembrüche.
Flexibel einsetzbar: Signaturlösungen für jede Situation
Je nach Anwendungsfall, rechtlicher Relevanz und Kundenerwartung kommen im Autohaus unterschiedliche Arten elektronischer Signaturen zum Einsatz – alle rechtswirksam und digital, aber mit verschiedenen technischen und rechtlichen Anforderungen:
✅ Einfache elektronische Signatur (EES)
Ideal für interne Prozesse und Dokumente ohne gesetzliche Schriftformerfordernis, z. B.:
- Urlaubsanträge
- Werkstattaufträge
- Probefahrtvereinbarungen
Die Unterzeichnung erfolgt z. B. per Klick, Unterschrift mit dem Finger auf einem mobilen Gerät oder über eine einfache Signatur-GUI, eine Graphical User Interface zur Signatur, also eine grafische Benutzeroberfläche, über die Nutzerinnen und Nutzer ein Dokument elektronisch unterzeichnen können.
✅ Fortgeschrittene elektronische Signatur (FES)
Geeignet für viele Kundenprozesse, bei denen ein höheres Maß an Integritätssicherheit gefordert wird – z. B. bei Datenschutzvereinbarungen oder Serviceverträgen. Hier kann eine Authentifizierung via E-Mail oder SMS mit Einmalcode erfolgen.
✅ Qualifizierte elektronische Signatur (QES)
Wird immer dann eingesetzt, wenn eine gesetzlich vorgeschriebene Schriftform durch die Signatur ersetzt werden muss – etwa bei bestimmten Leasingverträgen mit Verbrauchern. Sie bietet die höchste Beweiskraft und ist der handschriftlichen Unterschrift rechtlich gleichgestellt.
Die Identifizierung der unterzeichnenden Person erfolgt z. B. über ein Video-Ident-Verfahren oder eine bereits vorhandene eID (z. B. eIDAS-konforme Signaturkarte oder Online-Ausweisfunktion).
Digitale Signatur – so, wie es zum Verkaufsprozess passt
Ein großer Vorteil moderner e-Signatur-Lösungen ist ihre Flexibilität in der Anwendung:
- Remote-Signatur: Kundinnen und Kunden unterschreiben bequem von zu Hause – per Smartphone, Tablet oder Desktop. Besonders praktisch bei Online-Verträgen, Vorab-Angeboten oder Folgegeschäften.
- Vor Ort im Autohaus (Point of Sale): Über Signaturpads oder Tablets können Dokumente direkt im persönlichen Gespräch unterschrieben werden – z. B. bei der Fahrzeugübergabe, bei Servicevereinbarungen oder Probefahrten.
- Hybrid-Modelle: Dokumente können gemeinsam im Showroom vorbereitet werden – und später durch Kund:innen remote unterschrieben werden. Das schafft Flexibilität und verringert Wartezeiten.
Digitale Prozesse im Kundendialog
Im täglichen Kontakt mit Kundinnen und Kunden entstehen zahlreiche Dokumente, die rechtswirksam unterschrieben werden müssen. Eine Auswahl typischer Anwendungsfälle:
- Kaufvertrag
- Leasingvertrag (mit QES)
- Serviceauftrag, Werkstattauftrag
- Probefahrtvereinbarung
- Datenschutzvereinbarung
- Widerrufsbelehrung
- Mietvertrag
- Gebrauchtwagen-Garantievertrag
- KFZ-Versicherung
- Vertrag zur Inzahlungnahme
- SEPA-Lastschriftmandat
- Übergabebestätigung & Rückgabeprotokoll
- Fahrzeugreservierung
- Empfangsbestätigungen aller Art
Die digitale Signatur ermöglicht hier durchgängige Abläufe – standortunabhängig, medienbruchfrei und sofort verfügbar.
Effizienz auch bei internen Prozessen durch Digitalisierung im Autohaus
Auch intern profitieren Autohäuser von digitalisierten Freigabe- und Signaturprozessen. Typische Anwendungsbeispiele:
- Urlaubsanträge
- Reisekostenabrechnungen
- Freigabeprozesse in der Beschaffung
- Serviceverträge mit externen Partnern
- Kommunikation mit Banken
- Empfangs- und Lesebestätigungen für interne Anweisungen
- Empfangsbestätigungen von Ersatzteilen
Diese Prozesse lassen sich nicht nur beschleunigen, sondern auch sicher und nachvollziehbar dokumentieren.
Die Digitalisierung im Autohaus ist längst mehr als ein Zukunftsthema – sie ist entscheidend, um wirtschaftlich stabil zu bleiben, Kundenbedürfnisse zu erfüllen und gesetzliche Anforderungen zuverlässig zu erfüllen. Die elektronische Signatur ist dabei ein Schlüsselwerkzeug, das täglich echten Mehrwert liefert.