Close

Was ist eigentlich die AMLA? 

Die EU geht mit einem ambitionierten Schritt voran: der Gründung der AMLA – der neuen Anti-Money Laundering Authority
Lesezeit: 2 Minuten
Inhaltsindex

Alles, was Sie über die neue EU-Behörde zur Bekämpfung von Geldwäsche wissen müssen 

Geldwäsche ist kein abstraktes Phänomen. Sie betrifft uns alle – als Bürgerinnen und Bürger, als Unternehmen und als digitale Dienstleister. Gerade in der digitalen Welt wächst der Druck, Finanzkriminalität frühzeitig zu erkennen und effektiv zu bekämpfen. Die EU geht mit einem ambitionierten Schritt voran: der Gründung der AMLA – der neuen Anti-Money Laundering Authority. 

Doch was genau ist die AMLA? Was macht sie? Und warum ist sie auch für Anbieter elektronischer Vertrauensdienste wie Namirial relevant? In diesem Beitrag geben wir klare Antworten auf die wichtigsten Fragen – kompakt, verständlich und praxisnah. 

Was bedeutet AMLA? 

AMLA steht für Anti-Money Laundering Authority, also die „Behörde zur Bekämpfung von Geldwäsche“. Sie ist eine neue EU-weite Aufsichtsbehörde, die 2024 offiziell gegründet wurde und ab 2026 operativ tätig sein soll. Ihr Ziel: Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung wirksamer verhindern – mit einheitlichen Regeln, mehr Transparenz und direkter Aufsicht über risikobehaftete Finanz- und Nicht-Finanzakteure. 

Warum wurde die AMLA gegründet? 

Die AMLA ist Teil des umfassenden EU-Aktionsplans zur Bekämpfung der Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung, der im Juli 2021 vorgestellt wurde. Der Hintergrund: Trotz bereits existierender Vorschriften kam es immer wieder zu großen Geldwäscheskandalen. Nationale Unterschiede in der Umsetzung und Aufsicht erschwerten eine wirksame Bekämpfung. 

Die AMLA soll nun: 

  • Einheitliche Standards setzen und überwachen 
  • Direktaufsicht über besonders risikoreiche Finanzunternehmen übernehmen 
  • Die Zusammenarbeit zwischen nationalen Behörden koordinieren 
  • Verdachtsmeldungen zentral analysieren und bewerten 

Wo wird die AMLA ihren Sitz haben? 

Nach einem intensiven Auswahlverfahren wurde entschieden: Die AMLA wird ihren Hauptsitz in Frankfurt am Main haben. Die Entscheidung fiel bewusst auf eines der wichtigsten Finanzzentren Europas – mit direkter Nähe zur Europäischen Zentralbank und anderen Aufsichtsbehörden. 

Welche Unternehmen sind betroffen? 

Zunächst richtet sich die AMLA primär an: 

  • Finanzinstitute wie Banken, Versicherungen und Zahlungsdienstleister 
  • Nicht-finanzielle Akteure wie Immobilienunternehmen, Juweliere oder Glücksspielanbieter 
  • Krypto-Dienstleister 
  • Und perspektivisch: Anbieter digitaler Identitäts- und Vertrauensdienste, sobald sie in risikorelevante Prozesse eingebunden sind 

Auch wenn qualifizierte Vertrauensdiensteanbieter wie Namirial derzeit nicht direkt unter die Aufsicht der AMLA fallen, beobachten wir die regulatorische Entwicklung sehr genau – insbesondere dort, wo sich digitale Identitäten und Finanztransaktionen überschneiden. 

Welche Bedeutung hat die AMLA für digitale Vertrauensdienste? 

Auch wenn die AMLA auf den ersten Blick als „Finanzaufsicht“ erscheint, betrifft ihr Wirken mittelbar alle digitalen Akteure, die an Prozessen mit Identitätsprüfung, Vertragsschlüssen oder Zahlungsabwicklungen beteiligt sind. 

Für Namirial als qualifizierter Vertrauensdiensteanbieter bedeutet das: 

  • Schnittstellen zu KYC-Prozessen (Know Your Customer) müssen künftig noch strenger an AML-Risiken angepasst werden 
  • Identitätsdaten aus der elektronischen Signatur können für AML-Zwecke relevant werden 
  • Zusammenarbeit mit Finanzinstituten setzt rechtsgültige und AML-konforme Prozesse voraus 

Wir nehmen diese Entwicklung ernst und arbeiten kontinuierlich daran, unsere Prozesse rechtskonform, sicher und im Einklang mit den EU-Vorgaben weiterzuentwickeln. 

Welche Vorteile bringt die AMLA für die Wirtschaft? 

Die AMLA soll nicht nur Risiken verringern, sondern auch das Vertrauen in den europäischen Binnenmarkt stärken. Unternehmen profitieren von: 

  • Klareren Regeln für AML-Compliance 
  • Schnelleren Abstimmungen zwischen Mitgliedstaaten 
  • Mehr Transparenz bei Transaktionen 
  • Geringeren Reputationsrisiken durch gezieltere Prävention 

Für internationale Anbieter wie Namirial bedeutet das auch: Weniger Unsicherheit, mehr Planbarkeit und ein einheitlicher Rahmen für digitale Geschäftsmodelle in Europa. 

Fazit: Die AMLA ist mehr als nur eine Aufsicht 

Die Gründung der AMLA markiert einen Wendepunkt in der europäischen Finanz- und Sicherheitspolitik. Sie zeigt: Die EU will entschlossen gegen Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung vorgehen – mit klaren Vorgaben, transparenter Aufsicht und einer zentralen Koordination. 

Für Vertrauensdiensteanbieter wie Namirial ist es entscheidend, frühzeitig auf diese Veränderungen zu reagieren, Schnittstellen zum AML-Rahmen zu erkennen und mit Partnern gemeinsam rechtsgültige, sichere Lösungen zu gestalten. 

Stichworte